Kulturforum Pampin

Einblicke - Von der Fläche in den Raum  

Wolfgang Vogt


Hellmut Martensen beherrscht - wie nur Wenige - viele Ausdrucksarten und Techniken der bildenden Kunst. Er ist nicht
nur ein hervorragender Zeichner, Aquarellist und Maler, sondern überzeugt als Kunstgrafiker mit hoher Könnerschaft in
Holzschnitt, Radierung und Aquatinta, und nicht zuletzt arbeitet er seit etlichen Jahren an Plastiken und Collagen.

Im Zentrum des in den letzten jahrzehneten entstandenen, beeindruckend vielfältigen Schaffenswerks Hellmut Martensens steht ein Thema: die Natur - mit ihrer Überfülle an Motiven, Formen und Farben. Mit feiner Beobachtungsgabe und Entdeckungslust hat sich der Künstler intensiv auf die Natur eungelassen, ist ihr mit Staunen und Demut begegnet und hat sich immer wieder aufs Neue inspirieren lassen - dabei seinem Credo folgend:
"Bloß nicht zu gegenständlich werden." (H. Martensen 2011)
Folglich sind seine Bilder nie Abbilder des Realen, sondern Erlebnis-, Gedanken- und Stimmungsbilder mit einer unverwechselbaren, ganz individuellen Ausdrucksweise zwischen real-konkreter und abstrakt-formaler Darstellung.

Die Bilder lassen sich nicht immer auf den ersten Blick entschlüsseln, dazu sind sie oft viel zu komplex und hintersinnig angelegt. Sie lassen nicht nur verschiedene Deutungen zu, sondern überraschen bei wiederholter Betrachtung mit neuen Entdeckungen: unterschiedliche Nuancen und Facetten, Linien und Formen, Farben und Frakturen scheinen auf, die bei erster, flüchtiger Betrachtung verborgen bleiben. Das macht die Bilder in gewisser Weise zeitlos und immer wieder spannend, regt die Phantasie an und fordert auf zu kreativer Interaktion.

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